Allein (?) gegen das System Van Lezz |
Durch immer neue Enthüllungen um FIFA-Präsident Sepp Blatter ist Korruption im Fußball von der Weltpresse in den letzten Wochen als Thema wiederentdeckt worden. Dagegen nehmen sich die Eskapaden des obersten Fußballfunktionärs geradezu schulbubenhaft aus gegenüber den derzeit zu Tage tretenden Praktiken des einstigen Aushängeschilds der finnischen Veikkausliiga: Stück für Stück lüftet sich in diesen Tagen das Erfolgsgeheimnis des Titelverteidigers AC Oulu, und was dabei zum Vorschein kommt kann jeden ehrlichen Copatadores nur erschüttern.
Count van Lezz, die streitbare Führungspersönlichkeit des Provinzvereins, unterhält offensichtlich ein über die gesamte Veikkausliiga verzweigtes Netz von Agenten, das ihm in den letzten Jahren wirkungsvoll Titel um Titel in die Hände gespielt hat. Besonders deutlich wurde die Beteiligung Dritter dem neutralen Beobachter in den letzten Wochen durch das Verhalten des FC Hämeenlinna und des schon immer verdächtigen IFK Mariehamn vor Augen geführt. Nachdem beide Vereine in der Vorwoche für den raschen Wiederaufstieg des amtierenden Meisters gesorgt, diesem 6 Punkte und ein ausgezeichnetes Torverhältnis durch zwei 0:6-Niederlagen geschenkt (!) hatten, erfüllten sie dem Grafen am vergangenen Freitag in zwei 6:6-Remis gegen den HJK |
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Helsinki erneut ihre Dienstpflicht.
Der Titelverteidigung des AC Oulu stehen zum jetzigen Zeitpunkt nurmehr die beiden Hauptstadtklubs der Liga im Wege, wobei sich bislang nur der HJK um Trainer Semon Lehtola unmissverständlich gegen den Fuselgrafen und seine schmutzigen Tricks positioniert hat. Mit einiger Spannung darf erwartet werden, ob die dunklen Kanäle des Paten von Oulu auch nach Valkeakoski reichen, wo die Meisterschaft des HJK im Notfall auch zu Gunsten des harmlosen FC Kiffen 08 zu verhindern sein könnte.
Die Verantworlichen des geschundenen Tabellenführers zogen in der Zwischenzeit ihre Konsequenzen aus den Vorfällen, kündigten mit dem "VVV-Vertrag" das Gründungsdokument der "neuen" Veikkausliiga in ihrer jetzigen Form und stellten gegen den Count van Lezz ordnungsgemäß Strafanzeige. Da zu befürchten steht, dass auch Politik und Behörden in die Machenschaften des Grafen eingebunden sind, gibt man sich beim HJK hinsichtlich der offiziellen Ermittlungen in dieser Richtung jedoch keinen Illusionen hin. Fragwürdig bleibt jedenfalls, wie van Lezz in Besitz der finanziellen Mittel zum Aufbau und Unterhalt eines so großen, ganz offensichtlich kriminellen Netzwerks gelangt ist. Mit dem legalen (!) Verkauf seiner ungenießbaren Spirituosen ist ein solcher Kraftakt bestimmt nicht zu stemmen. |
16.07.2012 15:36 - Semon Lehtola - HJK Helsinki (0.3 TK) |
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